38 Kräuter zum Vaporisieren

38 Kräuter zum Vaporisieren

Ob zu Genusszwecken oder als therapeutische Maßnahme: Das Verdampfen von Kräutern in einem Vaporizer – auch Phyto-Inhalation genannt – ist eine immer beliebter werdende Alternative zum klassischen Kräutertee und anderen Heilanwendungen. Schließlich lösen sich die begehrten Wirkstoffkomplexe bei keiner anderen Methode aromatischer und konzentrierter vom Pflanzenmaterial als beim Vaporisieren. Dabei kommt es zu keiner Zeit zu gesundheitsschädlichen Verbrennungsprozessen, sondern die Kräuter werden lediglich auf schonende Weise erhitzt, bis die Inhaltsstoffe verdampfen und inhaliert werden können.


Wichtiger Hinweis! Eine Phyto-Inhalation mit Kräutern ersetzt nicht den Besuch eines Mediziners. Für Informationen über die Wirkung oder das Anwendungsspektrum der beschriebenen Kräuter im Rahmen einer Heiltherapie fragen Sie bitte Ihren Arzt. Für Schwangere und Kinder ist eine Phyto-Inhalation ungeeignet.

Die richtige Temperatureinstellung

Die zur optimalen Verdampfung der Pflanzenwirkstoffe erforderliche Temperatureinstellung gestaltet sich abhängig von Pflanze und Wirkstoff höchst variabel. Manche Pflanzenmoleküle verdampfen schon bei 130 °C. Andere Verbindungen, besonders jedoch solche aus den harten Pflanzenteilen (Rinde, Samen, Wurzel), brauchen es hingegen heißer. Die Maximaltemperatur von 210 °C sollte allerdings nicht überschritten werden. Gute Vaporizer verfügen daher über eine Regelungsfunktion, die eine exakte Einstellung des Hitzegrads ermöglicht. Stimmt nämlich die eingestellte Temperatur nicht, lösen sich entweder die begehrten Wirkstoffe nicht vollständig vom Pflanzenmaterial, oder aber sie werden zerstört noch bevor sie inhaliert werden können.

Was es sonst zu beachten gibt

Neben einer korrekten Temperatureinstellung muss bei der Verwendung eines Verdampfers darauf geachtet werden, dass die Kräuter vor Gebrauch klein geschnitten werden, wozu sich eine sogenannte Kräutermühle („Grinder“) empfiehlt. Die Füllkammer sollte ausschließlich bis zur Hälfte befüllt werden. Weiterhin ist es im Sinne eines gelingenden Dampferlebnisses von Essenz, dass der Anwender nicht besonders feste am Mundstück zieht, sondern langsam und lange. Je länger der Dampf in der Lunge verbleibt, desto intensiver gestaltet sich die Wirkung.

Von A bis Z: „Vapo“-Kräuter für genussvolle Anwendungen

Ackerschachtelhalm

Der Ackerschachtelhalm ist eine sporenbildende Ur-Pflanze mit einem sehr hohen Gehalt an Kieselsäure, deren Einnahme besonders gut für unsere Haare und Zähne ist. Zudem wird die Pflanze wegen ihrer schleimlösenden Wirkung volksmedizinisch bei leichten Bronchialbeschwerden verwendet. Temperatur: 150 °C

Baldrian

Die Wurzel des Baldrians gilt in der Volksmedizin als sanftes Beruhigungsmittel, das bei Einschlafstörungen helfen und milde Erregungszustände abschwächen kann. Wird sie jedoch versehentlich überdosiert, dann wirkt sie anregend und stimulierend, also genau entgegengesetzt. Baldrianwurzel eignet sich sehr gut für eine kombinierte Inhalation mit Hopfen und Zitronenmelisse. Temperatur: 210 °C

Beifuß

Beifußkraut verströmt ein würziges Aroma und ist aufgrund der geistklärenden Wirkung eine hervorragende Meditationshilfe. Auch zeigt die Phyto-Inhalation mit getrockneten Pflanzenteilen bisweilen einen intensivierenden Effekt auf das nächtliche Traumerleben. Beifuß gehört zu den ältesten europäischen Heil- und Ritualpflanzen. Volksmedizinisch ist der aromatische Korbblütler in erster Linie als Mittel zur Verdauungsförderung von Bedeutung. Temperatur: 150 °C

Blauer Lotus

Für die alten Ägypter war diese Seerose eine ihrer wichtigsten Heil- und Ritualpflanzen. Die getrockneten Blütenblätter zeigen je nach Konsumform ein breit gefächertes Wirkspektrum. Infolge einer Inhalation offenbaren sich aphrodisierende, euphorisierende und geistklärende Effekte. Viele Personen beschreiben die Wirkung auch als „energetisierend“. Temperatur 125 °C

Damiana

Damiana, eine aus Amerika stammende Art aus der Gattung der Safranmalven, wird schon lange als mild euphorisierendes Rauchkraut genutzt, mindestens genauso gut eignet sich das aromatische Kraut aber auch für die Phyto-Inhalation. Damiana hat aphrodisierende, beruhigende und tonisierende Eigenschaften. Temperatur: 190 °C

Eisenkraut

Das Eisenkraut war einstmals eine heilige Keltenpflanze, der eine ganze Vielzahl besonderer Eigenschaften zugesprochen wurde. Unter anderem soll sie beispielsweise lebhafte Träume herbeiführen können, in denen der Träumende seine künftige Liebe erkennt. In der Volksmedizin wird die Pflanze zur Linderung von Asthma, Erkältungssymptomen und leichten Schmerzen angewendet. Temperatur: 130 °C

Eukalyptus

Inhalationen auf Basis der angenehm duftenden Eukalyptusblätter sind schon lange ein beliebtes Hausmittel zur Abschwächung von Erkältungssymptomen. Eukalyptusblätter enthalten bis zu 3,5 % ätherisches Öl. Temperatur: 130 °C

Giftlattich

Der in der ganzen oberirdischen Pflanze vorkommende Milchsaft ist, nachdem er getrocknet wurde, ein beliebtes volksmedizinisches Beruhigungs- und Schmerzmittel. Hauptinhaltsstoff ist das Sesquiterpenlacton Lactucin. Für einen Gebrauch im Vaporizer werden üblicherweise die getrockneten Blätter verwendet. Temperatur: 190 °C

Ginkgo

Der Ginkgobaum ist ein wahrhaftiges Ur-Gewächs. In China und Japan, wo die Pflanze ihren botanischen Ursprung hat und als heiliges Gewächs verehrt wird, werden die Blätter seit langen Zeiten als Mittel zur Verbesserung der Erinnerungs- und Konzentrationsfähigkeit empfohlen. Für die Asiaten ist Ginkgo ein „Verjüngungsmittel“, da er ihrem Erfahrungswissen entsprechend die geistige Beweglichkeit bis ins hohe Alter fördern kann. Temperatur: 130 °C

Gotu Kola

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Gotu Kola seit vielen Jahrhunderten als sogenanntes Nootropikum zur Verbesserung der Gedächtnisleistung genutzt. Weitere traditionelle Indikationen sind beispielsweise Depressionen und Stress. Temperatur: 150 °C

Guarana

Die Samen dieser südamerikanischen Liane zeichnen sich durch einen hohen Koffeingehalt aus und werden traditionell zur Stärkung der körperlichen Ausdauer genutzt. Vor Gebrauch im Vaporizer müssen die Samen unbedingt zerkleinert werden. Temperatur 190 °C

Habichtskraut

In der Volksmedizin wurde das Kleine Habichtskraut zur Behandlung einer ganzen Bandbreite unterschiedlicher Leiden empfohlen. Im Vaporizer wirkt es leicht euphorisierend, wird aufgrund des bitteren Geschmackes am besten jedoch ausschließlich in Kombination mit wohlschmeckenden Kräutern angewendet. Temperatur: 180 °C

Hopfen

Die sogenannten Hopfenzapfen sind nicht nur ein elementarer Bestandteil deutscher Biere, sie eignen sich auch sehr gut als beruhigend und schlaffördernd wirkendes Mittel zur Phyto-Inhalation kurz vor dem Zubettgehen. Temperatur: 130 °C

Johanniskraut

Das gelblühende Johanniskraut ist ein natürliches Antidepressivum, eine echte „Lichtpflanze“. Die Wirkung stellt sich üblicherweise allerdings erst dann ein, wenn die Anwendung regelmäßig erfolgt. Für einen raschen Wirkungseintritt ist das Johanniskraut ungeeignet. Temperatur: 180 °C

Kamille

Die Blüten der heimischen Kamille sind ein altbewährtes Heilmittel und eignen sich unvergleichlich gut zur Phyto-Inhalation. Sie wirken beruhigend, schmecken außerordentlich lecker und können bei Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit eine sanfte Linderung verschaffen. Temperatur: 130 °C

Katzenminze

Die Katzenminze verströmt eine minzig-zitronige Duftnote und verfügt über eine leichte euphorisierende Wirkung, die nicht nur von Katzen gemocht wird. Volksmedizinisch wird das Kraut zur Beruhigung sowie als Erkältungsmittel verwendet. Temperatur: 150 °C

Lavendel

In Europa ist der Lavendel schon lange als effektvolles pflanzliches Beruhigungs- und Schlafmittel bekannt. Daneben kennt man die Verwendung der aromatischen Blüten bei Husten und Sinusitis. Aufgrund seines angenehmen Geschmackes ist der Lavendel eines der beliebtesten Kräuter für die Phyto-Inhalation. Temperatur: 130 °C

Linde

Die heimische Linde steckt voller Symboliken (Friede, Liebe, Treue, Gerechtigkeit u.a.) und war früher der Mittelpunkt vieler Ortschaften (Stichwort: Dorflinde). In der Volksmedizin werden die schleimstoffreichen Blüten dieses Baumes schon lange für ihre positive Wirkung bei Husten, Schnupfen und leichter Nervosität gelobt. Temperatur: 130 °C

Mädesüß

Das in Europa häufig vorkommende Mädesüß ist in der Volksmedizin seit vielen Jahrhunderten zur Linderung von Fieber und Schmerzen in Gebrauch. Die Pflanze enthält Vorläufersubstanzen der Salicylsäure, weshalb man sie gelegentlich auch als „Natural Aspirin“ bezeichnet. Das Geschmackserlebnis gestaltet sich beim Vaporisieren sehr angenehm: leicht an Honig erinnernd. Temperatur: 130 °C

Marihuanilla

Das sibirische Herzgespann, das aufgrund seiner entspannenden und leicht euphorisierenden Wirkung auch Marihuanilla („kleine Marijuanapflanze“) genannt wird, ist ein tolles Kraut für den Vaporizer. Kombinationen empfehlen sich beispielsweis mit Damiana oder Kanna. Temperatur: 190 °C

Mate

Der aus Südamerika stammende Matestrauch ist eine koffeinhaltige Pflanze mit einer anregenden Wirkung. Die getrockneten Blätter eignen sich gleichermaßen für Teeaufgüsse und Phyto-Inhalationen. Temperatur 190 °C

Passionsblume

Die Wirkung der Passionsblume, deren Blüten zu den schönsten im ganzen Pflanzenreich gehören, konzentriert sich vorrangig auf beruhigende Effekte. Traditionelle Indikationen sind deshalb im Besonderen nervöse Unruhe und Einschlafstörungen. Temperatur: 130 °C

Pfefferminze

Die aromatischen Blätter der Pfefferminze schmecken beim Vaporisieren einerseits wunderbar erfrischend, auf der anderen Seite können sie Atemwegsbeschwerden, Blähungen und Halsschmerzen lindern. Minzblätter eignen sich sehr gut für Kombinationen mit sämtlichen Kräutern, die keinen guten Eigengeschmack besitzen. Fast jede Kräutermischung erhält durch die Zugabe einiger Minzblätter eine kühlende und angenehme Note. Hauptinhaltsstoff ist das Monoterpen Menthol. Temperatur: 130 °C

Ringelblume

Die Ringelblume ist eine alte Heilpflanze, die auch heute noch ein fester Bestandteil zahlreicher Bauerngärten ist. Die aromatischen Blüten können getrocknet werden und eignen sich gut für eine Phyto-Inhalation, am besten in Kombination mit anderen Kräutern. Volksmedizinisch wird der Pflanze eine entzündungshemmende und krampflösende Wirkung zugesprochen. Temperatur: 150 °C

Rosmarin

Der aromatische Rosmarin wird seit jeher aufgrund seiner positiven Effekte auf die Gedächtnisleistung geschätzt. Weitere traditionelle Anwendungsgebiete sind zum Beispiel Erkältungssymptome, Erschöpfungszustände und Krämpfe. Im Vaporizer schmeckt Rosmarin zwar sehr angenehm und erfrischend, gleichzeitig aber auch sehr intensiv. Am besten wird er in sparsamer Dosierung mit anderen Kräutern gemischt zur Anwendung gebracht. Temperatur: 130 °C

Salbei

Die aromatischen Blätter des Salbeis schmecken nicht nur als Teezutat sehr lecker, sie eignen sich auch hervorragend zum Vaporisieren. Volksmedizinische Anwendungen erfährt die Pflanze beispielsweise bei starken Schweißabsonderungen sowie bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Temperatur: 190 °C

Schafgarbe

Die Schafgarbe ist ein uraltes Heilkraut, das aufgrund seiner blutstillenden und krampflösenden Wirkung bereits zu Zeiten der Antike empfohlen wurde. Zum Verdampfen werden die getrockneten Blütenstände verwendet. Das in ihnen verfügbare ätherische Öl schmeckt angenehm und hat eine besänftigende Wirkung bei Husten. Temperatur: 150 °C

Sonnenhut

Schon bei den nordamerikanischen Indianern war der Sonnenhut als Heilpflanze gegen Husten und andere Atemwegs- und Erkältungssymptome bekannt. Außerdem wird er traditionell zur Verbesserung des Einschlafens genutzt. Temperatur: 130 °C

Spitzwegerich

Der unauffällig auf Wiesen und Wegen wachsende Spitzwegerich wird seit alters her für seine auswurffördernde, entzündungshemmende und hustenlindernde Wirkung gelobt. Neben Teeaufgüssen und Tinkturen ist auch das Vaporisieren eine geeignete Möglichkeit, um in den Genuss der Wirkstoffe zu kommen. Temperatur: 100 °C

Steppenraute

Die Steppenraute, auch Harmalkraut genannt, ist eine beliebte Heil- und Ritualpflanze des Nahen Ostens. Die Samen werden ethnomedizinisch als Aphrodisiakum sowie als Mittel zur Beruhigung, Menstruationsförderung sowie zur Linderung von Atemwegserkrankungen empfohlen. Aufgrund ihrer milden geistbewegenden Wirkung wurden sie auch in traditionellen Ritualen verwendet. Temperatur: 150 °C

Tee

Die weltweit als Aufgussgetränk genossenen Teeblätter zeigen auch als „Vapo“-Kraut ihre stimulierenden und wachmachenden Eigenschaften. Der Geschmack ist angenehm blumig, manchmal wird er allerdings von einer leicht bitteren Note begleitet. Temperatur: 190 °C

Thymian

Der Thymian wächst wild in Südeuropa und kann hierzulande in jedem Garten- und Supermarkt als vorgezogene Pflanze preisgünstig erworben werden. Das Kraut verströmt einen sehr wohligen Geruch, und genauso gut wie es riecht so schmeckt es auch bei der Phyto-Inhalation. Zentraler Inhaltstoff ist ein ätherisches Öl, das schleimlösend und bronchienerweiternd wirkt. Temperatur: 130 °C

Tulsi

Diese Basilikum-Art ist in Indien gleichermaßen ein geschätztes Gewürz und Naturheilmittel. Volksmedizinisch eingesetzt wird es beispielsweise bei Entzündungen, Husten, Müdigkeit oder Vergesslichkeit. Die Pflanze enthält die nach Gewürznelken duftende Verbindung Eugenol sowie eine ganz Reihe an weiteren wertvollen Antioxidantien. Temperatur: 180 °C

Traumkraut, Aztekisches

Diese Pflanze wirkt als sogenanntes Oneirogen (Traumverstärker) und wird entsprechend dieser Eigenschaft sinnvollerweise kurz vor dem Schlafen angewendet. Die meisten Anwender sind davon überzeugt, dass die Phyto-Inhalation die angenehmste Methode der Wirkstoffzufuhr ist. Als Tee oder Tinktur schmeckt das Kraut nämlich extrem bitter. Temperatur: 190 °C

Weißdorn

Als Heilpflanze ist der Weißdorn gleichermaßen in China, Europa und Nordamerika von Relevanz. Die bekanntesten volksmedizinischen Indikationen sind hoher Blutdruck und Herz-Beschwerden. Temperatur: 190 °C

Yohimbe

Die Rinde des Yohimbebaums ist ein Afrika ein beliebtes Mittel zur Behandlung von Erektionsstörungen. Im Volksmund wird die Pflanze deshalb auch Liebesbaum genannt. Hauptinhaltsstoff ist das Indolalkaloid Yohimbin. Temperatur: 200 °C

Zitronengras

In der indischen Kräutermedizin ist das Zitronengras unter anderem eine beliebte Heilpflanze bei depressiven Verstimmungen, Fieber, Hautirritationen und entzündlichen Erkrankungen im Mund- und Rachenraum. Gleichzeitig ist das Zitronengras ein weitläufig geschätztes Teekraut und Küchengewürz. Temperatur: 130 °C.

Zitronenmelisse

Die Zitronenmelisse, auch als Balsammelisse bekannt, ist nachweislich seit der Antike als wertvolle und wohlriechende Heilpflanze in Gebrauch. Für den intensiven, zitronenartigen Geruch ist das ätherische Öl verantwortlich, das aus zahlreichen Mono- und Sesquiterpenen zusammengesetzt ist. Zitronenmelisse eignet sich hervorragend, um mit anderen Kräutern gemischt zu werden. Als beruhigende Einschlafhilfe kann man die getrockneten Blätter beispielsweise mit Baldrian, Hopfen, Kamille, Lavendel oder der Passionsblume verdampfen. Temperatur: 130 °C.