Streckmittel im Vaporizer: Dünger

Streckmittel im Vaporizer: Dünger

Ironischerweise wollen wir uns einem Streckmittel widmen, das zwar ebenfalls zu den dafür zweckentfremdeten Substanzen gehört, welches aber tatsächlich für die Cannabispflanze hergestellt wird. Die Rede ist von Dünger, genauer gesagt Phosphor/Kaliumdünger (PK 13/14).


Zwar sind es Chemikalien, doch diese sind Nährstoffe für Cannabis, die die Pflanze bei korrekter Verwendung verwerten kann. In entsprechenden Dosen dem Gießwasser zugefügt kann der Dünger ohne Risiken für die Gesundheit eingesetzt werden. Irgendwann hat jemand entdeckt, dass man diese Düngemittel auch zum Strecken von Gras verwenden kann, indem man die Blüten damit besprüht oder sie sogar komplett in die Flüssigkeit taucht.

Es soll auf die allgemeinen Hinweise verwiesen, die zu beachten sind, wenn man gestrecktes Cannabis als solches entlarvt hat. Diese sind im ersten Beitrag dieser Reihe zu finden. Diesen Hinweisen wäre vielleicht noch einer hinzuzufügen, der sich an Verkäufer richtet, die Cannabisblüten strecken, um etwas mehr Gewicht herauszuholen. Die meisten Konsumenten sind eher bereit, für ein sauberes, qualitativ hochwertiges Gras mehr zu bezahlen, anstatt sich die Gesundheit und den Genuss mit schlecht verschnittenen Blüten zu ruinieren.

Dünger als Streckmittel

Laien halten ein mit Phosphor/Kaliumdünger gestrecktes Cannabis für sehr hochwertig, da es ungewöhnlich stark glitzert. Manchmal hat das Glitzern einen farbigen Schimmer. Die beste Chance, Düngemittel in den Blüten festzustellen, ist die Geruchsprobe. Sie haben neben dem für die jeweilige Sorte typischen Grasgeruch noch eine Note, die an Urin erinnert. Im allgemeinen ist aber diese Streckmethoden eine derjenigen, die seltener vom Konsumenten bemerkt werden. Da Düngemittel, anders als Brix oder Kunststoff, die Blüten nicht mit einer Schicht überziehen, sind sie durch das Auge nicht zu erkennen.

Ist Dünger im Vaporizer schädlich?

Weder die Tatsache, dass sie relativ unauffällig sind, noch, dass sie wirklich für Cannabispflanzen gedacht sind, machen Düngemittel zu einem ungefährlichen Streckmittel. Schon nach einmaligem Konsum können starke Kopfschmerzen oder grippeartige Symptome auftreten. Der längerfristige Konsum von mit Phosphor gestrecktem Gras kann Nierenschäden zur Folge haben. Wer über langen Zeitraum zu viel Kalium zu sich nimmt, muss mit Herzrhythmusstörungen rechnen.

Hinzu kommt nun noch die chemische Reaktion durch das Erhitzen. Dies ist sowohl beim Rauchen als auch beim Inhalieren via Vaporizer eine Gefahr für die Gesundheit. Alles in allem gibt es noch kaum wissenschaftliche Untersuchung über die Auswirkungen vom Konsum dieser Düngemittel. Das liegt daran, dass das Strecken mit Phosphor oder Kalium eher ein neues Phänomen ist.

Was macht man mit Cannabis, das mit Düngemitteln gestreckt wurde?

Leider gibt es auch für das Cannabis, das mit Düngern behandelt worden ist, nur die rote Karte als einzige Konsequenz. Von jeder Art des Verzehrs ist abzusehen, egal ob Joint, Nahrung oder Vaporizer. Unbedingt wegwerfen heißt die Devise. Im Fall der Phosphor/Kaliumdünger muss es aber nicht unbedingt die Mülltonne sein. Wer einen Garten oder Pflanzen besitzt, kann die verunreinigten Knospen noch nutzen. Es mag zwar schmerzhaft sein, aber man kann natürlich die gestreckten Blüten wiederum als Dünger verwenden und zerkleinert unter die Erde mischen. So kann man seinem Gemüse, oder was auch immer man anpflanzen möchte, noch etwas Gutes tun.