Michigan wird der erste US-Bundesstaat, der E-Zigaretten mit Geschmack verbietet

Michigan wird der erste US-Bundesstaat, der E-Zigaretten mit Geschmack verbietet

Seit Mittwoch, den 4. September ist Michigan der erste Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika geworden, in dem der Verkauf von aromatisierten E-Zigaretten und Liquids verboten ist. Im Juni hatte bereits die Stadt San Francisco in Kalifornien den Handel mit dem beliebten Tabakersatz innerhalb ihres Territoriums untersagt.


Aromatisierte E-Zigaretten ziehen vor allem Kinder und Jugendliche an

Die Gouverneurin Michigans, Gretchen Whitmer, erachtete das Verbot der E-Zigaretten mit Geschmack als notwendig, um vor allem jüngere Menschen vor den potenziell schädlichen Auswirkungen des Konsums zu schützen. Das State Health Department hatte zuvor festgestellt, dass der Konsum bei Jugendlichen gesundheitlich problematisch sein kann und die oft süßen Aromen das Vapen der Liquids noch attraktiver für Heranwachsende macht.

Die Industrie setzt zu sehr auf Liquids mit fruchtigen und süßen Aromen

Gouverneurin Whitmer beklagt, dass die Unternehmen für die Herstellung der Flüssigkeiten, die durch die Vaporizer inhaliert werden, sehr auf süße Geschmacksrichtungen setzen, die an Kaugummi oder Fruchtbonbons erinnern. Aber auch Minze-Aromen ziehen junge Menschen verstärkt an, dementsprechend sind auch diese Aromen vom Verbot betroffen. Einzig die Geschmacksrichtungen, die Tabak imitierten, bleiben gestattet. Die E-Zigarette soll künftig also auf keinen Fall besser schmecken als der richtige Tabak, denn dies würde zusätzlich die Abhängigkeit Jugendlicher fördern.

Eine E-Zigarette als gesund zu beschreiben, ist irreführend und verboten

Noch etwas mehr als ein halbes Jahr hat der Einzelhandel und die in Michigan ansässigen Onlineshops vermutlich Zeit, die Ware an die Kunden zu bringen. Dann wird das Verbot der aromatisierten E-Liquids endgültig in Kraft treten. Vielleicht gibt es eine Option, die Frist um für den Verkaufsstopp um weitere sechs Monate zu verlängern. Sicher ist dies jedoch nicht.

In der Zwischenzeit soll das Gesundheitsministerium Vorschriften entwickeln, die dauerhaft den Umgang mit den aromatisierten E-Zigaretten regeln. Neben den aromatisierten Vaping-Flüssigkeiten sollen künftig keine irreführenden Beschreibungen bei Vaping-Produkten erlaubt sein. Worte wie „gesund“ oder „sicher“ im Zusammenhang mit den Vapes gehören zu diesen Beschreibungen, die verboten werden sollen. Plakatwerbung dafür ist grundsätzlich nicht gestattet.

Verfechter der E-Zigaretten wollen gegen das Gesetz klagen

Gegner eines Verbots bezeichnen die Maßnahmen der Regierung Michigans als fehlgeleitet. Sie prognostizieren, dass es zu einem massiv wachsenden Schwarzmarkt für diejenigen Produkte führen wird, die verboten sind. Auch werden hunderte kleine Unternehmen in Michigan wohl schließen müssen und viele Arbeitsplätze verloren gehen. Es wurde die Befürchtung geäußert, dass viele Menschen in Zukunft wieder zur noch schädlicheren Alternative, der Zigarette, greifen werden. Ein Verbot gefährde folglich die Gesundheit der Bevölkerung. Gegen das Vorgehen der Regierung soll daher auch Klage erhoben werden, um das Verbot der Liquids doch noch aufzuhalten.